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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 246

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
246 X Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums. dieses Umstandes und der damit zusammenhängenden Möglichkeiten hielt es die Reichsregierung für ihre Pflicht, nicht bloß für die Erhaltung, sondern auch für eine angemessene Steigerung der Wehrkraft zu Land und Wasser zu sorgen. — 1872 kam es gelegentlich einer Zusammenkunft Wilhelms I. mit Franz Joseph von Österreich und Alexander Ii. von Rußland in Berlin zu einer Vereinbarung der drei Ostmächte (dem „Dreikaiserbündnis"), durch welche der europäische Friede aus lauge gesichert schien. Aber schon 1878 trat eine Trübung der Beziehungen zu Rußland ein, hervorgerufen durch die Beschlüsse des von Bismarck geleiteten Berliner Kongresses der europäischen Großmächte, welcher Rußland der überwundenen Pforte gegenüber zur Mäßigung in seinen Forderungen zwang. Nun brachte Bismarcks staatsmänuisches Geschick (1879) ein engeres Bündnis zwischen Deutschland und dem stammverwandten Österreich zu stände und verwirklichte damit einen schon auf dem Köuiggrätzer Schlachtfeld und bei den Prager Friedensverhandlungen gehegten Gedanken. 1883 schloß sich den verbündeten Staaten auch Italien an und seitdem bildet der „Dreibund" die beste Gewähr für die Erhaltung des europäischen Friedens. 2. Mit dem wachsenden Ansehen Deutschlands, der Sicherung seiner Machtstellung in Europa hing ein überraschender Aufschwung der deutschen Industrie und des deutschen Welthandels zusammen. Im Hinblick darauf erachtete es die Reichsleitung für notwendig, steh an dem Streben der Völker nach Kolonialbesitz zu beteiligen. Seit 1884 wurden erworben: an der West- und Südwestküste Afrikas Togoland, Kamerun und Deutsch-Südwestafrika; an der Ostküste das Hinterland von Sansibar (Deutsch-Ostafrika); in Australien und in der Südsee das Kaiser-Wilhelmsland, der Bismarck-Archipel, die Marschall-Inseln, die Karolinen- und Marianen-, ferner zwei der Samoa-Inseln und in China das Gebiet von Kiantschon. 3. Das von dem Vatikanischen Konzil 1870 aufgestellte Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubeussacheu hatte die Gegner dieser Lehre bestimmt, ihre Kirche zu verlassen und sich Altkatholiken zu nennen. Die den letzteren staatlicheres gewährte Anerkennung, sowie die Zustimmung Deutschlands zur Einziehung des Kirchenstaates bewirkten eine Spannung zwischen der Regierung und den Vertretern katholisch-kirchlicher Forderungen. Dieselbe wuchs und ging zur Opposition der katholischen Partei des Reichstages und der katholischen Geistlichkeit über, als 1872 durch Reichsgesetz die Ausweisung der Jesuiten erfolgte, insbesondere aber als 1873 die von dem preußischen Kultusminister Falk mit Einwilligung Bismarcks entworfenen „Maigesetze" in Preußen zur Annahme gelangten, welche sich u. a. auf den Gebrauch der kirchlichen Straf- und Zuchtmittel, auf die Wissenschaft-

2. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 107

1791 - Erlangen : Bibelanst.
107 Das Königreich Portugal, ist groß 1705 Qm. 2 Will. 502222 Einw. heiß und gebirgig; die katholische Religion wird allein gedultet; die vier ersten bey Spanien genennten Flüsse laufen durch Portugal in das atlandische Meer. Es hat die nehmlichen Erzeugnisse als Spanien/ worunter vorzüglich Wein das Haupterzeugniß iss aber keine Manufakturen u. ist deswegen/ ob es gleich sehr fruchtbar ist, doch arm. Lissabon, die Hauptst. und Residenz des Königs amtejo, 122222 Emw. Oporto, wo viel Wein ansgefübrt wird. S e t u v a l oder St. Abes, von da wird viel Salz ausgeschift. Auf dem atlandifchcn Meer besitzen die Portugiesen die Inseln: Madeira wegen des herrlichen Weins berühmt. Die grünen Inseln an der Westküste von Afrika. Die Ägorischen Inseln, neun an der tzad!. Auch haben sie eine starke Schissarth nach ihren Co- lonicn in Amerika, Afrika und nach Asien. Das Köm'greich oder die Insel Irland, jst groß 1326 Qm. 2 Mill. 220002 Einw. Die Luft ist gemasigt und feucht. Der Boden ist vornehmlich zur Viehzucht geschickt; Flachs- und Hanfbau ist das vor- nehmste Erzeuguiß. Der Schannon/ der in das at- lantische Meer fallt/ ist der größte Fluß; es sind auch Diele Seen im Lande. Die herrschende Religion ist die reformirte/ die andern christlichen werden gedultet. Der König von Großbrittanien ist auch König von Irland / das Land hat aber seine eigene Verfassung und Versammlung des Volks oder Parlament. Dublin, die Hauptstadt des Landes, Sitz des Vice- königs und Parlaments llooooeinw. hat viele grosse öffeurlichegebaudeund starkenhandcl. Corkeh/022 Emw., hat betrachtlichenhandel. L i m m e r i k an der westlichen Küste Irlands am Schannon hat Handel. Das

3. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 108

1791 - Erlangen : Bibelanst.
Das Königreich Großbnlanseri, eine Insel, besteht aus I. England der südliche grosse Theit der In- sel, ist groß 3382 Qm., 7 Mill. Ernw., ein gesun- des , mildes und sehr fruchtbares Land; es hat herr- sche Viehzucht, vornehmlich Schaafzucht, vortreftichen Ackerbau, auch viele Mineralien, vornehmlich Zinn. Der Fleis, die Geschicklichkeit und die Menge der Manufakturisten und Künstler vermehrt den Re-chthuin dieses Landes ausserordentlich. Die vorzüglichsten Flüs- se sind: die Themse, Humber, Tweed; durch die gegrabnen Canäle wird die Handlung im Lande sehr erleichtert. Die herrschende Religion ist die reformirte, doch geht sie von dieser in manchen Grundsätzen ab, ausserdem werden alle andere Religionen gedultet. London, die Hauptst. und Residenz des Königs, Wie auch der Sitz des Pariements, oder der Abgeordne- ten voucngland undschotrland, welche die Regicrungs- angelegenheiten mit besorgen, bcynahe i Million Einw. mit prächtigen Gebäuden, Kirchen und drey Brucken über die Themse, sehr reichen Kaufleuten,- und die vor- nehmste Handelsstadt in der Welt. Auch die schönsten Fabrikwaaren und Kunstsachen werden hier verfertiget. Bristol an dem Fluß Avon, bat yvovo Einwohner, ist die beste Handelsstadt nach London. Liverpool ein Seehafen. M a n ch e ft e r, wo viele Fabriken sind und wo zuerst der baumwollenezeug auf Sammet Art, den man deswegen Manchester nennt, gemacht worden. Oxford und Ca m b r i d g e die beyden englischen Uni- versitäten. Ports m u t h und P l y m u t h sind die vor. pchmsten Hafen für Kriegsschiffe. Ii. Schottland, oder der nördliche Theil der Insel ist groß, 1500 Qm. über 1^ Mill. Einw., ist in dem nördlichsten Theil felsig, bergig und unfruchtbar, in dem südlichen eben und fruchtbar. Das vornehm- ste

4. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 109

1791 - Erlangen : Bibelanst.
fre Erzeuaniß ist Hanf und Flachs; sowohl die angren- z nde See als die inländischen Gewässer wimmeln von Fsschen. Der größte Fluß ist der Fort!) und der bey England gkncnntc Tweed, der beyde Reiche vonein- ander scheidet. Die herrschende Religion ist von dec in England etwas unterschieden. Edtnburg, die Hauptstadt, 80000 Einwohner mit einem bevestigten Schloß, worrnnen ein Pr hast, der von den ehemaligenkönigcn bewohnt worden, und mit einer Universität. L e t t h ist der Hafen von Ednibnrg. Glasgow, treibt starkcnhandel, Einm. 40000, mrt einer Universität. Neu Aberdeen hat Handel. Umgroßbritanien liegen folgende Inseln: die Insel Man; die H e b r t d i sch e n Inseln mit 80000 Einw. Dieo r cad i schenund S ch 0 l tlan d i sch e ninscln. Bey diesen werden die meisten und besten Heringe gefan- gen. Großbritanicn hat ausser Europa vornehmlich in Ostindien grosse Besitzungen, auch rnafrika undumertka und handelt mit asten bekannten Nationen der Welt. Das Königreich Dänemark, ist groß i6lzqm. 2,2oooooeinw., ein feuchtes,kübles aber fruchtbares Land, vornehmlich baut es viel Ge- treide, hat gute Viehzucht, auch sind Fischcrcy, Schis« farth und Handlung sehr beträchtlich. Die evangelisch lutherische Religion ist die herrschende, an mehrcrn Or- ten werden andere Glaubensgenossen gedultet. Dieses Reich besteht aus folgenden Inseln: I. Jütland eine Halbinsel, grenzt gegen Süden andeutschland, von dem cs durch den Fluß Eider ge- trennt wird. Schleswig diehanptftadt, hat beträcht- liche Manufakturen. Flensburg ist die wichtigste Handelsstadt. Aalburg hat Manufakturen, Äa- rhus ist eine volkreiche Handelsstadt. H. Fü n e n. O d e n se e die Hauptst. hatfabriken. Hi. Seeland. Kopenhagen die Hauptstadt und königliche Residenz, 100000 Einm., hat allerhand Manufakturen und einen ausgebrciteten Handel. Iv. Aus einigen kleinen umliegenden Inseln: La- la n d, F a l ft e r, M ö n, B 0 r n h 0 l m.

5. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 241

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
151. Wirtschafts- und Kolonialpolitik. 241 tration der Krfte, wie sie eine zielbewute Kolonialpolitik notwendig macht, nicht aufschwingen konnte. Den Erwerb von Kolonien ber-lie es den westeuropischen Staaten Holland, Frankreich und England und diese entfalteten denn auch seit dem 16. Jahrhundert auf kolonialem Gebiet groe Rhrigkeit, Geschicklichkeit und erzielten be-deutende Erfolge. Das gilt namentlich von England, das sich im Laufe der Zeit zur ersten See- und Kolonialmacht emporschwang. Verschiedene Umstnde kamen seiner kolonialen Entwicklung entgegen: Erstens die vielen Kriege im Zeitalter der Revolution und Napoleons. Sie boten England Gelegenheit, seinen Kolonialbesitz aus Kosten Hollands zu mehren, das seit 1795 ganz von Frankreich abhngig war (1795 Gewinnung von Ceylon, 1806 Gewinnung von Kapland) und verwickelten die Festlandstaaten so in kontinentale Wirren, da sie die Weltmeere und die berseelnder dem flottenstarken England berlassen muten. Zweitens die Verhltnisse in der Zeit der Restauration (181548) und in der Zeit der Reaktion nach 1848. In diesen Perioden sahen sich die Völker Mitteleuropas veranlat, ihre Hauptkrfte auf die Durchsetzung ihrer freiheitlichen und nationalen Forderungen zu richten", was sie dann hinderte, sich auch zur See zu bettigen. 4. Die Verhltnisse nderten sich, nachdem Italien und Deutschland W^5flbet ihre Einheit erkmpft hatten und Deutschland gar ein Hort des Friedens ^e^ilsenuf im Herzen Europas geworden war. Beide Mchte suchten nachzuholen, Bestrebungen, was sie den frher national geeinten Vlkern der Portugiesen, Spanier, Franzosen und Englnder gegenber versumt hatten, und in dem noch " vorhandenen mehr oder minder herrenlosen Gebiet festen Fu zu fassen". 5. Den Anfang der deutschen kolonialen Unternehmungen machte Erwerbungen w das Bremer Handelshaus Lderitz, dem Grundsatz Bismarcks ent-sprechend, da der Kaufmann voranzugehen und das Reich zu folgen habe. Es erwarb in Sdwestafrika an der sandigen Dnenkste nrdlich des Oranjeflusses durch einen mit einem Hottentottenhuptling abgeschlossenen Vertrag einen umfangreichen Besitz und erbat sich dafr den Schutz des Reiches. Im Anschlu daran erfolgte 1884 die Grndung der ltesten deutschen Kolonie, von Deutsch-Sdwest-asrika mit Ausschlu der Walfischbai, welche England 1878 besetzt hatte. Noch in demselben Jahr wurden von dem bewhrten Afrika-forscher Nachtigal, damals deutscher Generalkonsul in Tunis, das T.ogoland an der Nordkste von Oberguinea und Kamerun am Ostufer des Golfes von Guinea fr das Reich erworben. Ein Jahr darauf, 1885, wurde in Ostafrika hinter dem Kstensaum gegenber von Sansibar die deutsche Flagge gehit und zwar in den Gebieten, welche Karl Peters im Auftrag der Gesellschaft fr deutsche Koloni-sation von den einheimischen Negerhuptlingen erworben hatte. In- Griebel, Lehrbuch der deutschen Geschichte. Ii. Z. Aufl. 16

6. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 257

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
156. Der deutsch-englische Vertrag. 257 die Bucht von Kiautschou und das umliegende Gebiet von etwa 500 qkm vorlufig auf 99 Jahre mit allen Hoheitsrechten an das Deutsche Reich verpachtete. (Mildere Form fr dauernde Ab-tretung.) In kurzer Zeit erfolgte ein verheiungsvolles Aufblhen der neuen Besitzung. Deutsche Gesellschaften erwarben sich Konzessionen zur Anlage von Eisenbahnen und zur Ausbeutung der benachbarten Kohlenlager und entfalteten eine rege Ttigkeit zur wirtschaftlichen Erschlieung des reichen Hinterlandes. Mehr und mehr entwickelte sich das Schutzgebiet zu einer Musterkolonie und die am Eingang der Bucht gelegene Stadt T s i n g t a u (Sitz des Gouverneurs) schien unter deutscher Verwaltung dazu ausersehen zu sein, ein Verbreitungsherd materieller und geistiger Kultur" an der ostasiatischen Kste zu werden. Nun trachtete auch Rußland und England nach hnlichem Er-werb. Mit Erfolg. Rußland bekam die pachtweise Besetzung von Port Arthur (1905 an Japan wieder verloren) und England wurde die Seefestung Weihaiwei auf der Insel Schantung angewiesen. 5. Alle diese Abtretungen machten den Eindruck, als seien sie der Kzugo Anfang zu einer Aufteilung Chinas unter die Fremden". Sie nhrten den Fremdenha und veranlaten die Grndung und Ausbreitung eines vaterlndischen Wehr- und Faustbundes", der von den Eng-lndern die Boxer" genannt wurde. Die Boxer setzten sich die all-mhliche Vertreibung der Fremden zur Aufgabe. 1900 kam es in Nordchina zu einem frmlichen Boxer auf st and, dem viele Fremde, darunter auch der deutsche Gesandte Freih. v. Ketteler. zum Opfer fielen und der zur Belagerung der Gesandtschaftsgebude in Peking fhrte. Um die schwer bedrohten Gesandtschaften zu retten und um Shne fr die verletzten Vlkerrechte zu erlangen, unternahmen 1900 die herausgeforderten europischen Gromchte in Verbindung mit der nordamerikanischen Union und dem Kaiserreich Japan einen gemein-schaftlichenfeldzuguachpeking. Den Oberbefehl der die ver-einigten Streitkrfte (im ganzen 90000 Mann, darunter 2^000 freiwillige Deutsche) erhielt der deutsche Generalfeldmarschall Graf Waldersee, Die Truppen drangen siegreich vor und befreiten die Gesandten in Peking l August 1900), In dem nun zustande gekommenen Frieden mute sich China verpflichten, eine Shnegesandtschaft an den deutschen Kaiser zu schicken und eine Entschdigungssumme fr die Kriegskosten zu zahlen. 1901 kehrten die fremden Truppen zurck. />*\ 6. Im Jahre der Besitzergreifung von Kiautschou (Herbst 1898) di Awizss unternahm das deutsche Kaiserpaar eine Reise nach Palstina ' zur Einweihung der evangelischen Kirche in Jerusalem. Wohl ent- ' sprang dieselbe zunchst religisen Regungen; immerhin erlangte sie auch eine hochpolitische Bedeutung, insofern sie Gelegenheit bot, gute Beziehungen zwischen Deutschland und der Welt des Islam anzu- Grie bel, Lehrbuch der deutschen Geschichte. Ii. 3. Aufl. 17

7. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 242

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
242 X. Von der Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums bis zum Weltkriege. zwischen war durch eine belgisch- afrikanische Gesellschaft der Kong o-ftaat unter dem Protektorat des Knigs Leopold Ii. gegrndet worden. Da dieser Vorgang zu Verwicklungen zu führen drohte, so nahm das Deutsche Reich die Ordnung der zentralafrikanischen Besitzverhltnisse in die Hand und berief im Einvernehmen mit Frankreich alle Kolonialmchte, welche Besitzungen in Afrika hatten, zu einer Kongo- oder Afrikakonferenz nach Berlin ein (Nov. 1884 bis Febr. 1885). Die unter Bismarcks Vorsitz gepflogenen Verhandlungen fhrten zu folgenden internationalen Vereinbarungen: Zentralafrika wird dem Handel aller Nationen als eine Art von Freihandelsgebiet geffnet, das ganze Gebiet fr neutral erklrt und als unabhngiger Kongostaat unter die Hoheit des Knigs Leopold Ii. von Belgien gestellt (spater in den Besitz des belgischen Staates bergegangen). Erwerbungen in In den Jahren 1884 it. 1885 wurde die deutsche Reichsflagge auch der den Ksten und Inseln der Sdsee gehit. Es kamen in deutschen Besitz die Nordostkste von Neu-Guinea (Kaiser-Wilhelm s-Land"), die davor gelegenen Inseln (Bismarck-archipel") und die Marschallinseln. Auf die Karolineninseln, welche ebenfalls 1885 unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt worden waren, machte Spanien ltere Ansprche geltend. Auf Vorschlag Kaiser Wilhelms I., dem Spanien zustimmte, sollte Papst Leo Xiii. als Schiedsrichter die Entscheidung treffen. Sein Urteil fiel zu Gunsten Spaniens aus. Das Deutsche Reich fgte sich dem Spruche und gab die Besitzungen heraus. * 152. Sozialpolitik. 1. Entstehung des sozialen Notstandes. ittufbrofugfnb* Schon in den 60er Jahren begann Deutschlands industrieller 1 ^rey9i!mairt Aufschwung. Er hing zusammen mit den Fortschritten der Natur- sch^ft^ur'w'ett-Wissenschaften und der Technik, mit der Erfindung leistungsfhiger Maschinen, mit der sich immermehr verzweigenden Arbeitsteilung und mit der Gewerbesreiheit, welche es dem einzelnen ermglicht, das, was an Kraft und Geschicklichkeit in ihm ist, aus allen Gebieten zu ver-werten (wirtschaftlicher Individualismus). Die 70er Jahre brachten eine Steigerung des Aufschwungs durch den belebenden Einflu, den das neue Reich bei seiner Machtstellung in der Welt auf alle wirtschaftliche Kreise ausbte. Zusehends mehrte sich die Zahl der Fabriken und der wirtschaftlichen Unternehmungen aller Art. Deutschland durchbrach die Schranken der Volkswirtschaft und beteiligte sich im Lause der Zeit in immer hherem Mae an der Weltwirtschaft und damit war ein ungeheueres Wachstum der Aus- und Einfuhr verbunden, der Ausfuhr, welche zahlreichen Unternehmern und Arbeitern Gelegenheit zur Beschftigung und zum Verdienst ge-

8. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 256

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
256 X. Von der Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums bis zum Weltkriege. Rckvcrstche- und Italien Bedenken gegen die Fortdauer eines Vertragsverhltnisses rn^svertrages mit Rußland (s. 149, 6). Daher unterblieb 1890 die Erneuerung des Rckversicherungsvertrages". <nw@ra 2. Dagegen vollzog sich eine Annherung Deutschlands an Eng-<njl" is9oer raatanb. Sie trat in dem Vertrag vom Juli 1890 hervor, der sich hauptschlich auf die genaue Abgrenzung des deutschen und englischen Machtbereichs in Ostafrika bezog und den Zweck hatte, koloniale Interessengegenstze zu beseitigen. Deutschland trat seine Schutzherrschast der Witu, das Somaliland und der die Insel Sansibar, wo der deutsche Handel schon festen Fu gefat hatte, an England ab und dieses berlie die Insel Aelaoland an das Deutsche Reich. Wohl regten sich anfangs im deutschen Volke mmillizende Urteile der den hohen Preis, der beim Tauschgeschft eingesetzt worden war; sie ver-stummten aber mit der Zeit, je mehr man die berzeugung von der Unentbehrlichkeit der Insel Helgoland fr den Schutz der Elbmndung, des Nordostseekanals und fr die Entwicklung der deutschen Flotte gewann. Das französisch- Z. Die Schwenkung Deutschlands in seiner Haltung zu England, Bnks. ein in seinen Wirkungen verhngnisvoller Schritt, fhrte dahin, da Rußland unter Alexander Iii. (18811894) den Anschlu an ; .Frankreich suchte, wo man ihm mit offenen Armen entgegenkam. Schon 1891 segelte eine franzsische Flotte nach Kronstadt, um die russenfreundliche Gesinnung durch eine in die Augen fallende Tat zu bekunden. Es war bemerkenswert, da der autokratische Zar bei - f' + ' den Feierlichkeiten entblten Hauptes die Marseillaise mitanhrte. 2 Jahre darauf erwiderte die russische Flotte den Kronstadter Besuch in Toulon und 1894 machte auch Nikolaus Ii. einen mit berschwenglicher Freute aufgenommenen Besuch in Paris. Der russisch-franzsische Zweibund, der durch wiederholte Inanspruchnahme des franzsischen Kapitals durch russische Anleihen eine besondere Festigung erfuhr, um-schlang Deutschlands Nachbarn in Ost und West und trat dem mittel-europischen Dreibund gegenber. In dem aus seiner Vereinsamung befreiten Frankreich lebte der Revanchegedanke von neuem auf. Erwerbung bot* 4. Einige Jahre spter trat die ostasiatische Kste in den Vorder-fti897?8u grund des Interesses der deutschen auswrtigen Politik. Es galt, einen Hafen zu gewinnen, der militrisch ein Sttzpunkt sein und zu-gleich im kaufmnnischen Sinne als entwicklungsfhig gelten konnte. In Verfolgung dieses Zieles besetzten nach vorausgegangenen Unter-Handlungen mit Rußland und China deutsche Marinetruppen im Nov. 1897 die Bucht von Kiautschou an der Sdkste der Halb-insel Schantnng. Den Ansto dazu hatte die Ermordung von zwei katholischen Missionaren deutscher Herkunft in Sd-Schantung gegeben. Die nun folgenden Verhandlungen fhrten im Mrz 1898 zu einem Vertrag zwischen Deutschland und China, in welchem

9. Neueste Geographie von Europa und den übrigen vier Welttheilen - S. 90

1823 - Erlangen : Bibelanstalt
90 Tweed; durch die gegrabenem Kanäle wird der Han- vel im Lande sehr erleichtert. London, an der Themse, die Hauptstadt und Residenz des Königs, der Sitz des Parlaments, oder der Abgeordneten von England, Schottland und Irrland, welche die Regie- rungsaugelegenherten mit besorgen, hat beynahe i Million Einwohner, prächtige Gebäude, 3 srhenswcrthe Brücken über die Themse, viele Anstalten der Erziehung, Kunst und Wohlthätigkeit, sehr reiche Kaufleute, und den stärksten Handel in der Weit. Die schönsten Fabrikwaaren und Kunstsachen werden daselbst verfertigt. — Colchester am Eoln hat >2,ooo Einw. — Norwich mit 36,000 -- Birmingham ist die prächtigste Fadrikstadt in Eng, land, mit 85,000 Einw. - Liverp 0 0 lan der Mersey» mündung ins irländische Meer, ist eine sehr wichtige Han- delsstadt mit 94,600 Einw.; so auch Bristol am Fluß Avon, mit 76.000 Seelen. — Manchester, eine bedeutende Fabrikstadt, mit 100,000 Einw.— Auor fort und C am, b r i d g e sind die beyden englischen Universitäten. — Ports» . m 0 uth und Plymouth sind die. vornehmsten Seehäfen für Kriegsschiffe. — Pem brock, die Hauptstadt des Für- st« nt hum s Wales. \ b) Schottland, oder der nördliche Theil der Insel, ist groß i6z4 Ouadratmeilrn? hat 1,800,000 Einw. ist im nördlichen Theil felsig, bergig und un- fruchtbar, in dem südlichen eben und fruchtbar. Das vornehmste Erzeugniß-ist Hanf und Flachs; sowohl die angrenzende See, als die inländischen Gewässer wimmeln von Fischen. Der größte Fluß ist der Forth und der bey England genannte Tweed, der beide Reiche von einander scheidet. Edinburq, die Hauptstadt, hat >02,000 Einwohner, eine Universität und starken Handel, der vom Hafen Lr ith aus getrieben wird. — Glasgow, an der Clydemündung, mit >08,000 Einwohnern, starkem Handel und vielen Fabriken; — Paisley, eine sehr wichtige Fabrikstadt, mit 33,000 Seelen. — Aberdeen, mit 21,000 Einwohnern, zlniver- sität, Hafen, Handel. c) Die Insel Irland enthält 1514 Quadratmei- len mit 4,400,000 Einwohnern. Die Luft ist gemä- ßigt und feucht. Der Boden ist vornehmlich zur Vieh- zucht geschickt; Flachs und Hanf sind die vornehm, st«n Erzeugnisse. Der Schannon ist der größte Fluß; tm Lande sind viele Seem.. Dublin

10. Neueste Geographie von Europa und den übrigen vier Welttheilen - S. 91

1823 - Erlangen : Bibelanstalt
Dublin, die Hauptstadt des Landes, amliffy, mit einem gu* ten Hafen, '160,000 Einw. und sehr starkem Handel. — Belfast, an einem Meerbusen, hat einen Hafen, hedeyten» den Handel und g2,ooojeinw. — C ork, an der Leemündung', mit 87,000 Einw., sehr starkem Handel und Hafen. — Ldndonderry, mit Hafen, Handel und 20,000seelen.'--- Limmerik, am Schannon, 40,oooeinw.handel.-— G a l w a y mit 12,000 Einw. Hasen, Handel und Fabriken. Um Großbrittanien liefen folgende Inseln: Man, die hebridischen Inseln mit Ln,000 Ein- wohnern ;die arkadischen und scherländ.ischen. Bey diesen werden die meisten Heringe gefangen. Großbrittanien hat außer Europa, voryehmuch in Ostindien, große Besitzungeü, auch sin Afrika Und Amerika, und ist gegenwärtig die größte Seemacht mit dem größten Seehandel in der ganzen Welt. ' 3) Das Königreich Portugal, das westlichste europäische Land zwischen Spanien und dem atlantischen Meer, ist groß 1636 Quadratmer- len, mit 3,600,000 Einwohnern. Die vier ersten bey Spanien zu nennenden. Flüsse laufen durch Por- tugal in das atlantische Meer. Es hat die nämlichen Er« zeugnissemit Spanien, aber keine Manufakturen, und ist deswegen, ob es gleich sehr fruchtbar ist, doch arm. Der König von Portugal, welcher früherhin seine Residenz in Rio Janeiro (in Brasilien in Ame- rika) hatte, ist wieder nach Europa zurückgekehrt, und reftdirt gegenwärtig itt Lissabon. Landmacht 50,000 Mann, Seemacht 25 Segel, Einkünfte 15 Million fl. Auch hier ist nun die Spanische Constitution ein- geführt. r, Lissabon, die Haupt« und Residenzstadt, am Tajo, hat 26^,000 Einwohner, starken Seehandel. — E.aimbra, am Mondego, .mit i5,000 Einwohnern und Universität. — Porto, am Duero, mit vortrefflichem Hasen, hat 63,000 1 Einwohner und starken Handel, besonders mit Wein, Wolle. —Bons e tuv a l, oder St. Pb es wird viel Salz ausgeführt. Auf dem atlantischen Meer besitzen die Portugie- sen die Inselst: Madera, wegen des herrlichen Weins berühmt; die Inseln des grünen Vorgebirgs an der Westküste von Afrika ; die äz'ori sehen In- seln, y an der Zahl; in Amerika Brasilien und einen Theil von Guiana, und einige Besitzungen in Ostindien.
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